SS
SS = Spunbond + Spunbond
Beim Spunbond (Spinnvlies) werden zunächst Endlosfasern (Filamente) aus einer Schmelze oder Lösung ersponnen. Dies geschieht bei thermoplastischen Rohstoffen direkt im Schmelzspinnverfahren (Spunmelt). Dazu wird ein Polymergranulat aufgeschmolzen und einer Spinndüse zugeführt. Die austretenden Fäden (Filamente) werden unmittelbar aerodynamisch oder mechanisch abgezogen und dabei verstreckt. Danach werden die Filamente in kreisförmigen Bögen abgelegt, wodurch multidirektional gleichmäßige Eigenschaften erreicht werden. Dies sind im engeren Sinne die Schmelzspinnvliesstoffe.
Werden die noch flüssigen Filamente durch einen Heißluftstrom zerrissen, entstehen feine Einzelfasern in einem sogenannten Schmelzblasverfahren (Meltblown).
Die so erzeugten und und auf einem Kühlband abgelegten Fasern ergeben Mikrofaservliese. Oft wird mehrlagig produziert oder die Vliese werden mit anderen Werkstoffbahnen direkt als Laminate produziert. (z.B. SS = Spunbond + Spunbond).
SS-, SMS-, SMMS-Vliesstoffe sind stark und bieten die eigentlichen Vorteile feiner Fasern wie Feinfiltration, geringen Druckabfall bei Gesichtsmasken oder Filtern sowie physikalische Vorteile wie Schalldämmung bei Geschirrspülern. Einer der größten Nutzer von von SMS-, SMMS- oder SMMMS-Materialien ist die Hygiene- oder Medizinindustrie, wie Wegwerfwindel, Pflegeprodukte für Frauen, Gesichtsmaske, OP-Abdecktuch, OP-Pack, OP-Kittel usw.
SS-, SMS-, SMMS-Vliesstoffe können durch spezielle Verfahren behandelt werden, einschließlich Abweisung, Antistatik, Absorption, Flammhemmung, antibakterielle Wirkung, UV-Beständigkeit, Duftbehandlung usw. Das behandelte Gewebe wird mit verschiedenen Merkmalen ausgestattet.